Ein Kerner, vollmundig im Geschmack
Das Tauberstädtchen Creglingen ist weit über die Grenzen der Region hinaus bekannt durch die Herrgottskirche mit dem weltberühmten Riemenschneider-Altar, ebenso durch das Fingerhut-Museum in
unmittelbarer Nachbarschaft, dazu vielleicht noch durch die Firma Wirthwein.
Im Kreis der Weinbaugemeinden Wer aber weiß schon, dass die Kommune in den Reigen der Weinbaugemeinden im Main-Tauber-Kreis aufgestiegen ist? Nicht möglich? Doch, es stimmt. Äußerst klein, aber
durchaus fein, so ist der nur 20 Ar große Weinberg auf Creglinger Gemarkung am besten zu beschreiben.
„Wir wollen Beckstein oder Markelsheim keine Konkurrenz machen“, meint Karl Haag schmunzelnd, der den edlen Tropfen exklusiv an den Mann bringt. „Doch es ist ein erstklassiger
Kabinett-Wein."
Etwas kurios Wie gesagt, der Weinberg selbst liegt auf württembergischem Terrain. Für den Anbau zuständig ist Gerhard Lang, wohnhaft in Creglingen.
Abgefüllt wird der Wein, der Creglinger Röde, im bayrischen Röttingen, um ausschließlich in Creglingen an den Mann gebracht zu werden. Gewiss etwas kurios, doch unterm Strich spielt sich alles in
Franken ab. . .
Den 2015er-Jahrgang, ein Kerner Kabinett, gibt es erst seit wenigen Wochen „und dazu noch in sehr limitierter Menge“, wie Karl Haag im Gespräch bestätigt.
Den Wein beschreibt der Fachmann als „sehr guten Tropfen, vollmundig im Geschmack, der sich leicht und bekömmlich trinkt“.
Neues Outfit
Nachdem der Weinberg nun nicht mehr von Herrn Hermann Frank, sondern von Gerhard Lang bearbeitet und im Weingut Hofmann ausgebaut und abgefüllt wird, bekam die Flasche ein neues Etikett.
Prestigesache
Für die Stadt Creglingen sei dieser Kerner, so zeigt sich Karl Haag überzeugt,
weitaus mehr als nur ein Produkt, dass an den Mann/die Frau gebracht
werden soll. Vielmehr soll es sich zu einem Markenzeichen entwickeln, das die Kommune im oberen Taubertal weit über die Kreisgrenzen hinaus bekannt macht.
Deswegen sei das Ganze auch als Prestigeangelegenheit zu sehen, mit der sich alle voll identifizieren sollen.
Gerhard Lang als Nachfolger von Hermann Frank mit Karl Haag